EHC Klostersee Nachwuchs auf Augenhöhe mit DEL Nachwuchs
„Wo liegt eigentlich Klostersee?“. Diese Frage musste Teamchef Martin Sauter am vergangenen Wochenende in Berlin öfter beantworten. Zum Abschluss der Saison 2015/16 reisten die Kleinstschüler des EHC Klostersees zum 4. GASAG Laufschul Turnier der Berliner Eisbären. Teilnehmer waren neben den Gastgeber Eisbären Berlin mit zwei Mannschaften, Nürnberg, Iserlohn, Hannover, Braunlage und Timmendorf.
In der Hauptrunde spielten zunächst alle 8 Mannschaften gegeneinander. Dabei wurden in jeder Begegnung 2x15 Minuten gespielt, die unabhängig voneinander gewertet wurden. Im ersten Spiel Stand gleich Mitfavorit Iserlohn auf dem Spielplan. Nach 3 Wochen ohne Training auf dem bereits abgetautem heimischen Eis und 13 Stunden auf der A9 in der Nacht zuvor fehlte es in den ersten 15 Minuten noch etwas an Spritzigkeit. Mehrere Glanzparaden von Torwart Bartholo Oswald verhinderten bei der 0:2 Auftaktniederlage Schlimmeres. Aber schon in den zweiten 15 Minuten hatten die Spieler und die anfeuernden mitreisenden Eltern im Turnier Fuß gefasst. Mit einem 1:0 wurden die Punkte mit Iserlohn geteilt.
In der zweiten Begegnung ging es gegen die 2. Mannschaft der Gastgeber. Zu Beginn hielten die Eisbären II noch gut dagegen, aber nachdem in der 7. Spielminute der Puck ins Netz der Eisbären befördert wurde, war der Knoten geplatzt. Am Ende musste der Torhüter der Eisbären 7 mal hinter sich greifen, während Bartholo das Klosterseer Tor sauber hielt.
Nach einem 11:2 Sieg über die Harzer Falcons aus Braunlage gab es nur 5 Minuten Pause vor der vierten Begegnung, gegen den Eishockeynachwuchs der Hannover Indians. Die ersten 15 Minuten gingen mit 5:2 noch deutlich an den EHCK, aber dann waren die Königsberger Klöpse auf Kartoffelbrei vom Mittagessen wohl verbrannt. Der EHC konnte nur ein Tor erzielen und eine Minute vor Schluss gelang Hannover sogar noch der Ausgleich.
Oberbayern gegen Franken ist nicht nur im Fußball immer spannend. Beim Zusammentreffen der U8 der Nürnberg Ice Tigers und Grafing waren die Minuten zunächst völlig offen. Die 1.Reihe von Grafing prüfte mehrmals den Nürnberg Torwart, aber dann traf Nürnberg. Nach zwei Treffern fühlten sich die Franken zu früh zu sicher. Erst verkürzte die 2. Reihe zum 1:2 nach 15 Minuten. In der zweiten Hälfte trafen die Grafinger in kurzem Abstand, zum Schock des sportlichen Nachwuchsleiters der Nürnberger. Nürnberg stellte die Reihen um, doch Grafing konnte dagegen halten zum 2:1 Erfolg. Auch ein Riesenverdienst der jungen dritten Reihe, die 2-3 Jahre jünger war als Ihre gegenüber und trotzdem kaum Torchancen zuließen.
Völlig erschöpft aber glücklich schlenderten die Spieler zurück ins Hotel und übernachteten auf Platz 2. Am Abend wollten dann noch einige Eltern der gegnerischen Teams genauer wissen, wo Klostersee eigentlich liegt.
Zu Beginn des zweiten Spieltages waren noch die beiden letzten Spiele der Hauptrunde zu absolvieren. Nach einer knappen 0:2 Niederlage gegen die 1. Mannschaft der Eisbären und einem 18:0 gegen Timmendorfer Strand war mit dem 3. Tabellenplatz eine sehr gute Ausgangsposition für die K.O. Runde erreicht.
In der K.O. Runde wurden ebenfalls 2x15 Minuten gespielt, allerdings zählten diesmal die Tore aus beiden Hälften zusammen. Das Ergebnis im Viertelfinale gegen die Eisbären II fiel deutlich mit 5:0 für Klostersee aus.
Im Halbfinale wurde es dann ernst. Nürnberg wartete mit geänderter Mannschaftsaufstellung auf die Klosterseer. Trotz einer in Summe sehr Guten Mannschaftsleistung, verloren die Grafinger aufgrund nicht genutzter Torchancen das Spiel dennoch mit 0:3. Somit zog Klostersee ins Spiel um Platz 3 gegen die Eisbären I ein.
Mit einer geänderter Aufstellung von Trainer Sauter ging das letzte Spiel los. Das Publikum stand Kopf, als Grafing durch ein Tor bereits in der ersten Spielminute in Führung gingen. Leider blieb es nicht dabei. Nach argloser Verteidigung und wenig zwingender Torchancen zogen die Eisbären auf 6:1 davon. Es ist nicht überliefert, was Sauter seinen Jungs zurief, bevor sich das Blatt wieder drehte, aber als Sauter einer Minute vor der Schlusssirene den Torwart vom Eis nahm, hatte sich Grafing bereits auf 6:5 heran gekämpft. Dass mit 5 Feldspielern der Ausgleich nicht mehr gelang, änderte an der Freude der Mannschaft nichts.
Mit dem 4. Platz hinter den DEL-Nachwuchsmannschaften Iserlohn, Nürnberg und Berlin hat der Grafinger Nachwuchs gezeigt was für eine großartige Mannschaft heran wächst. Wie die Ergebnisse zeigen, wäre durchaus das Finale möglich gewesen. Aber gezeigt zu haben, das man mit kleinen Mitteln gegen die größten Vereine aus Deutschland auf Augenhöhe spielt, genügt um motiviert in Zukunft auf diesem Wege weiterzuarbeiten.
Und sollte der EHC wieder mal wieder nach Berlin kommen, wird jeder wissen, wo Klostersee ist.
Ergebnisse:
EHCK : Young Rooster Iserlohn (0:2/1:0)
Eisbären II : EHCK (0:3/0:4)
Harzer Falken : EHCK (1:6/1:5)
EHN Hannover : EHCK (2:5/1:1)
EHC Nürnberg : EHCK (2:1/1:2)
Eisbären I: EHCK (1:0/1:0)
Timmendorf : EHCK (8:0/10:0)
Viertelfinale:
EHCK: Eisbären II 5:0
Halbfinale:
EHCK : Nürnberg 0:3
Spiel um Platz 3:
Eisbären I : EHCK 6:5
Kader:
1 Bartholo Oswald (Torwart), 3 Laurin Remiger, 4 Alexander Gohmert, 5 Benno Golanski, 6 Maximilian Mentz, 7 Marvin Prietl, 8 Max Venter, 9 Vincent Sauter, 10 Dave Dützka, 12 Tobias Hemmers, 16 Luka Markmann, 17 Jan Markmann, 18 Ida Venter, 19 Nicolas DeVizia, 21 Maxim DeVizia
Trainer: Martin Sauter
Betreuer: Norman Venter, Dani Golanski, Anja Markmann
Eine Zusammenstellung der Spieltage wurde von den Eisbären Juniors zur Verfügung gestellt:
TAG 1
TAG 2